Stadtidee

Text und Bilder vom Verein Zentralwäscherei

Dokumentation

Im Gegensatz zur anderen vom Verein ZW eingereichten Stadtidee, bei der die Partizipation im Zentrum stand, war bei der Vertikalen Begrünung bereits von Beginn an klar, dass diese professioneller umgesetzt werden muss. Es wurden deshalb zu Beginn Menschen gesucht, welche dieses Projekt autonom und unabhängig vom Verein ZW umsetzen können, und welche dafür eine eigene Idee entwickeln dürfen. Im Zentrum Stand dabei der Wunsch, dass die momentan im Trend liegenden Vertikalbegrünungen nicht nur schicken Neubauprojekten vorenthalten bleiben, sondern genauso ihre Berechtigung an Umnutzungsprojekten wie der Zentralwäscherei haben. Der markante Betonturm des Treppenhauses soll dadurch über die nächsten Jahre von Pflanzen erobert werden und so die Wahrnehmung des Gebäudes im Stadtraum verändern. Die Gruppe um einen Metallbauer und Umweltwissenschaftler hat dazu einen markanten «ZW»-Schriftzug vorgefertigt, mit Substrat befüllt und darin die zuvor ausgewählten Pflanzen über mehrere Wochen grossgezogen. Anschliessend wurden diese mittels Kran und Hebebühne an die Betonfassade versetzt, dort befestigt und mit einer Bewässerungsanlage ausgestattet. Parallel dazu wurden am unteren Ende der Fassade Pflanztröge erstellt und befestigt und von dort Stahlseile zum Schriftzug hochgezogen. An denen klettern nun Pflanzen wie Hopfen die Fassade hoch, während aus dem Schriftzug die Pflanzen in alle Richtungen wuchern können.

Wirkung & Resonanz

Das Projekt dient der Sichtbarmachung sowie Identitätsbildung des Ortes der Alten Zentralwäscherei Zürich. Es geht darum, die kulturelle Strahlkraft dieses Ortes des Miteinanders und gemeinsamen Wirkens auch sichtbar über die Fassade zu transportieren und den Nutzer*innen des Gebäudes sowie den Besucher*innen des Kulturraums Zentralwäscherei ein adäquates Erscheinungsbild zu bieten, das unser Interesse für die brennenden Themen unserer Zeit vermittelt, anstatt die vorgefundene Hülle über die Dauer der Nutzung “nur” mit Leben zu füllen. Wir möchten damit zeigen, dass selbstentwickelte bottom-up Begrünungen durchaus im Bereich des Möglichen liegen und dazu nicht komplexe Fassadensysteme benötigt werden. Es ist dabei klar, dass bei dieser Stadtidee weniger einzelne Menschen vom Projekt profitiert haben, indem sie neue Erfahrungen sammeln konnten, sondern vielmehr sind es die Menschen des Quartiers und der Stadt, die diesen Ort in den nächsten Jahren besuchen werden oder ihn nur von aussen betrachten werden, die dadurch auf die Thematik aufmerksam gemacht werden und dadurch die Wahrnehmung dieses Ortes positiv beeinflusst werden soll.

Ausblick

Diese Stadtidee ist eigentlich abgeschlossen bzw. zu 100% umgesetzt. Da es sich dabei jedoch um Bepflanzungen handelt, werden wir sicher beobachten, wie ideal die Bedingungen für die gewählten Pflanzen sind oder ob da noch bestimmte Anpassungen vorgenommen werden müssen. Was wir jetzt schon sagen können, ist dass das Bewässerungssystem funktioniert und die Pflanzen an der Fassade hochklettern können. So richtig zeigen können es uns die Pflanzen aber erst im nächsten Jahr, wenn sie die ganze Vegetationsphase über Zeit haben sich zu entfalten.

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